08-2021 August
Monatsbetrachtungen
Imkerei im Juli bis August
In den meisten Gebieten bei uns ist Mitte Juli die Tracht normalerweise zu Ende, nicht aber in diesen Jahr 2021. Durch die Verschiebung des Trachtangebotes aus dem Frühjahr, haben die Bienen im ganzen Juli einen guten Eintrag tätigen können. Die Bienen haben nach der Lindenblüte und Sonnenblumen verstärkt Melizitose eingetragen. Durch die Klimaerwärmung muss der Imker in den nächsten Jahren damit rechnen dass die Bienen vermehrt Melezitosehonig oft verspätet, mit der Auffütterung eintragen werden.Anschließend gibt es bestenfalls eine sogenannte Läppertracht, das geringe Blühangebot im Hochsommer (Monat August) deckt meistens nur mehr die Eigenversorgung der Bienenvölker. Nach dem Abernten gilt es den Bienen genügend Honig zu belassen bis erste Futtergaben den Bienen das Gefühl vermitteln genügend Vorräte zu besitzen, um nicht in den Sparmodus zu schalten und die Brutaktivität zu drosseln.In den meisten Bienenvölkern ist die aufsitzende Varroa auf den Bienen schon sichtbar.Wer mit der Varroabehandlung noch zuwartet kann böse Überraschung erleben.
Sehr viele Imkerinnen und Imker setzen auf die Gemülldiagnose. Von Juni bis Dezember muss regelmäßig der Varroabefall ermitteln werden. Hier kann zu jeder Tageszeit und Witterung ohne Störung der Bienen über den natürlichen Milbentotenfall die Varroabelastung abgeschätzt werden. Dazu wird unter dem Gitterboden für ca. 3 Tage die Bodeneinlage eingeschoben. Es werden alle Milben, die hellen, sowie auch die dunklen Milben zusammengezählt und durch die Verweildauer in Tagen dividiert.Das Ergebnis lautet Milben pro Tag.Wichtig ist, dass Sie Fehlerquellen ausschließen ein korrektes Ergebnis erzielen und dabei die Fehlerquellen ausschließen. Landen auch wirklich alle toten Milben auf der Bodeneinlage. Auch starker Wind kann das Ergebnis völlig verfälschen und die Milben vom Schieber wehen. Das Hauptproblem liegt aber oft wo anders. Ameisen und anderes Ungeziefer können zu einem echten Problem werden. Sie fressen und tragen Gemüll weg und reduzieren die Milben auf der Bodeneinlage. Dann erzielen Sie nur ein falsches Ergebnis.Die Stockwindel mit etwas Speiseöl eingeölt wird nur für ca. 3 Tage eingelegt. Danach wird sie wieder entfernt, die Anzahl der Varroa gezählt und gereinigt.
Die Schadschwelle wird Anfang Juli bei 10 Milben pro Tag erreicht und sinkt durch die Varroabehandlungen bis Brutstillstand bei der Wintertraube unter 1 Milbe pro Tag.Die Auswaschungs- oder Puderzucker-methode sind hierbei zuverlässiger als eine Gemülluntersuchung.Ein effektives Varroamanagement ist nach wie vor eine grundlegende Voraussetzung für eine gute Überwinterung.In der Einwinterungsphase verfolgen wir dabei drei Ziele:
- Gute Bedingungen für die Bildung von Winterbienen schaffen
- Negative Umgebungseinflüsse vermeiden (z. B. Räuberei)
- Die Startbedingungen für das Folgejahr optimieren.
Bienen, die bis zum Frühjahr überleben müssen, brauchen möglichst optimale Bedingungen beim Aufwachsen. Neben einer guten Pollen- und Nektarversorgung, die vom Standort abhängig sind, ist natürlich auch ein geringer Varroadruck erforderlich. Eine effektive Sommerbehandlung stellt hierfür die Grundlage.EigenschutzDie Notwendigkeit der Arbeitsschutzausrüstung führt immer wieder zu Diskussionen bei den Imkern. Gerade die Schutzbrille, die im Sommer auch gerne beschlägt, wird oft als hinderlich empfunden! Denken Sie aber immer an die Folgen einer Verletzung oder Verätzung! Diese können insbesondere in Bezug auf Augen und Lunge massiv sein!Säuren nur im Freien verwenden, um Einatmung der Dämpfe zu vermeiden.Deshalb ist die Einhaltung der Arbeitsschutzauflagen eine Grundvoraussetzung einer jeden Behandlungsmaßnahme. Die entsprechende Ausrüstung findet sich in der Regel in jedem Imkergeschäft.Eine regelmäßige Gemüllkontrolle im Abstand von 14 Tagen lässt einen starken Anstieg von Milben im Volk rechtzeitig erkennen. Fehler in der Sommerbehandlung gemacht wurden können nicht mehr ausgeglichen werden.Die Jungvolkbildung ist für eine erfolgreiche Imkerei unverzichtbar.Völkerverluste werden dadurch reduziert, die Vitalität der Altvölker verbessert und eine Selektion der besten Völker zu ermöglicht.Völkerverkäufe im Frühjahr sind eine gute Einnahmequelle für den Imker.Arbeiten in der Imkerei:
- Fluglöcher beobachten
- Varroamilbenkontrolle mit Stockwindel oder Puderzuckermethode
- Bei den Völkern die Fluglöcher einengen zum Schutz vor Räuberei, Wespen und Hornissen
- Varroabehandlung durchführen
- Weidezäune aufstellen, zum Schutz der Bienenvölker
- Wassergehalt der Ernte prüfen
- Schleuderraum reinigen
- Gerätschaften für die Honigernte reinigen
- alte Rähmchen ausschmelzen und das Bienenwachs reinigen
- Weiterbildungsangebote verschiedener Kurse, Lehrgänge in den Vereinen, Verbänden nützen (http://www.wanderlehrerverband-ktn.at/)